Tonanstoß
Jeder produzierte Ton (Tonproduktion) hat einen Anfang. Damit dieser Anfang oder Tonanstoß präzise und ohne Störgeräusche stattfindet, müssen Tubisten viel Aufmerksamkeit beim Üben darauf richten. Dabei gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie ein Ton begonnen werden kann.
1.) Offener Tonanstoß
Die Tubistin erreicht den Lippenton (siehe "Buzzing") hier, indem sie zuerst einen konstanten Luftstrom (siehe "Atmung") erzeugt und dann die Lippen zusammenführt. Diese Art des Tonanstoßes wird in der Musik selten verwendet. Ein Anwendungsbereich kann die Tonerzeugung 'aus dem Nichts' sein. In der Pädagogik hingegen ist der offene Tonanstoß äußerst sinnvoll, weil die Tubistin den Punkt erfährt, an dem die Lippen anfangen zu vibireren. Dadurch kann sie den Minimalaufwand finden.
2.) Geschlossener Tonanstoß
Der geschlossene Tonanfang verläuft genau umgekehrt. Die Tubistin hat hier zuerst die Lippen geschlossen. Durch einen Luftimpuls bring sie die Lippen dann zum vibrieren. Diese Art der Tonerzeugung ist hilfreich um die richtige Stellung der Zunge für die jeweilig zu erzeugende Tonhöhe zu finden. Der gesamte Mundraum muss also richtig eingestellt sein, bevor der Luftimpuls kommt. Gerade in extrem tiefen Lagen (Ambitus) kann diese Art des Anstoßes hilfreich sein, weil sie eine gute Stützarbeit fördert.
3.) Zungenanstoß
Beim Musizieren verwenden Tubisten in der Regel immer den Zungenanstoß. Dabei haftet die Zunge am vorderen Gaumen und wird möglichst synchron mit dem Luftstoß vom Gaumen gelöst. Dieser Vorgang entspricht dem Sprechen des Konsonanten d. Der Zungenanstoß ermöglicht ein Maximum an Kontrolle und lässt sich durch entsprechende Übungen präzisieren. Geübte Tubisten schaffen 7-8 dieser Zungenanstöße pro Sekunde. Bei der Doppelzunge wird der d-Laut (vorn am Gaumen) mit dem g-Laut (hinten am Gaumen) abgewechselt. Dadurch sind deutlich schnellere Tonfolgen möglich.